Die Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland finanziert und koordiniert seit 2006 ein Netz von Hornissen- und Wespenberatern, um ein friedliches Zusammenleben zwischen Mensch und Wespen zu ermöglichen und den Schutz der Insekten zu fördern. Es gibt in fast jeder Gemeinde und Stadt mindestens einen Ansprechpartner, der während der Sommer- und Herbstmonate die betroffenen Bürgerinnen und Bürger über die Lebensweise der schwarz-gelben Insekten informiert. Telefonisch oder bei Bedarf auch vor Ort helfen die ehrenamtlichen Berater mit einfachen Verhaltensregeln.
Bei Fragen können Sie sich auch an Juliane Weltring, von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreis Emsland, wenden (Tel.: 05931 / 44 3577, E-Mail: juliane.weltring@emsland.de). Die Hornissen- und Wespenberaterliste für den Landkreis Emsland, nach Gemeinden geordnet, können Sie hier einsehen. Die Berater sind ehrenamtlich in ihrer Freizeit für den Artenschutz tätig. Sie stehen nicht als Schädlingsbekämpfer zur Verfügung.
Lebensweise von Hornissen und Wespen
Die in Niedersachsen vorkommenden neun sozial lebenden Wespenarten bilden Staaten, die nur eine Lebensdauer von ca. einem halben Jahr haben. Im Frühling, meistens Anfang Mai, wacht die Königin aufgrund der steigenden Temperaturen aus ihrer Winterstarre auf. Sie gründet ein neues Volk, das im August seine größte Individuenstärke aufweist.
Danach beginnen die Wespen durch Nahrungsmangel und sinkende Temperaturen zu sterben, so dass bis in den späten Herbst hinein (Anfang September bis Ende Oktober, je nach Art) fast alle Wespen gestorben sind. Auch die alte Königin und Gründungsmutter des Wespenvolkes stirbt.
Nur die neuen Jungköniginnen suchen nach der Paarung einen Überwinterungsunterschlupf zum Beispiel unter Rinde oder im Totholz, um im Frühjahr ein neues Volk zu gründen. Das Nest ist am Herbstende verlassen und wird im nächsten Jahr nicht wieder besiedelt.
Im Winter können die alten Nester abgenommen werden und sind ein beeindruckendes Anschauungsobjekt gerade auch für Kinder, um zu zeigen, zu welch hoher Baukunst unsere heimischen Wespenarten fähig sind.
Die folgenden einfachen Vorsichtsmaßnahmen dienen zur Abwehr naschhafter Wespen:
- Süße Speisen und Getränke im Freien abdecken
- Nicht aus offenen Flaschen oder Gläser trinken, Strohhalme benutzen
- Reste von Süßigkeiten aus dem Mundbereich von Kindern abwischen
- Wo Fallobst am Boden liegt, nicht barfuß laufen
- Wespen den Zugang zu Innenräumen durch geeignete Vorhänge versperren
Verhaltensregeln in der Nähe eines Wespennestes (ca. bis 3 m Umkreis):
- Nestbereich nicht erschüttern
- Ruhige, langsame Bewegungen, damit sich die Wespen nicht angegriffen fühlen
- Nicht die unmittelbare Flugbahn zum Einflugloch verstellen
- Einflugloch nicht anpusten
Weitere Hinweise finden Sie auch auf den Seiten des NLWKN Niedersachsen und der Aktion Wespenschutz:
www.nlwkn.niedersachsen.de/wespen
www.aktion-wespenschutz.de/Startseite/START.HTM