Ein Schutzkonzept für eine bedrohte Zugvogelart in Deutschland. Rund die Hälfte der NW-europäischen Zwergschwan-Population rastet jeden Winter in den Niederungen und großen Flusstälern der Norddeutschen Tiefebene, auch im Landkreis Emsland.
Dort sind sie traditionell im Feuchtgrünland anzutreffen, wo sie ihren Energiebedarf für die kalten Wintermonate und für den Weiterzug in die arktischen Brutgebiete decken können. Nachts ruhen sie, geschützt vor Beutegreifern, auf nahegelegenen Schlafgewässern.
Zwergschwäne sind weltweit bedroht. Ihre Bestände sind in den vergangenen Jahrzehnten von rund 30.000 auf unter 20.000 geschrumpft. Die Ursachen für den Rückgang sind noch weitgehend unklar.
Projektantragsteller ist das Michael-Otto-Institut im NABU aus Berghausen. Im Rahmen des 6 jährigen Projekts sollen nun verschiedene Schutzmaßnahmen exemplarisch umgesetzt werden. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt und u. a. die Naturschutzstiftung Landkreis Emsland.
Eine zentrale Maßnahme des Projekts ist die Schaffung neuer Lebensräume durch die Anlage eines Schlafgewässers.
Das Schlafgewässer soll überwinternden Zwergschwänen geeignete Ratsplätze in der Nacht bieten. Die flachen Uferstreifen können zusätzlich Nahrungshabitat und die Insel im Gewässer kann Prädatoren-geschützte Bruthabitat für Wiesenlimikolen zur Verfügung stellen. Die Flachheit des Gewässers soll dazu führen, dass es im Laufe des Sommers austrocknet. Dies erleichtert die Bewirtschaftung des umliegenden Grünlands durch Mahd oder Beweidung, und auch der Insel, so dass dort eine niedrige Vegetation erhalten bleibt, die für brütende Wiesenlimikolen wichtig ist. Zusätzlich hilft das Austrocknen über den Sommer, die Anzahl der eventuell für Amphibien relevanten Prädatoren zu minimieren.
Das Schlafgewässer soll eine Größe von ca. 1,5ha. Die Wassertiefe beträgt maximal 1m und die Ufer werden ein flaches Gefälle im Maßstab von 1:10 haben. In der Mitte des Schlafgewässers soll eine Insel von rund 200m² bestehen bleiben, die die Höhe der Uferkante hat.
Eine breite Öffentlichkeitsarbeit soll das Projekt unterstützen.
Unter den folgenden Links öffnet man die Projektseite zum Zwergschwan mit einem Film: