Bei strahlendem Sonnenschein fand am Sonntag eine Exkursion zu den Zwergschwänen in überschwemmten Gebieten statt.
Bis zu 2500 Exemplare der seltenen sibirischen Zwergschwäne überwintern jedes Jahr im westlichen Niedersachsen. Zur Zeit sind rund 2.000 von ihnen im Emsland. Im Gegensatz zu uns Menschen, bereiten ihnen die Überschwemmungen keine Probleme.
Die überschwemmten Ackerflächen und Wiesen bedeuten für sie, dass sie quasi aus dem Bett heraus fressen können. Sie watscheln oder schwimmen einfach zu den trockeneren Ackerbereichen hinüber und können dort noch die letzten Maiskörner aufsammeln oder Gras von den Wiesen weiden. Das Ganze können sie auch einfach direkt auf dem Wasser tun, indem sie ihre langen Hälse unter die Oberfläche strecken.
Für die Schwäne entfallen die langen Wege, von den Gewässern, auf denen sie nachts schlafen, morgens aufbrechen und zu den Nahrungsflächen fliegen zu müssen. Und das ganze Abends wieder zurück.
Auf dem Wasser fühlen sie sich sicher. Das gilt auch für die Überschwemmungsflächen. Autos, Reiter, Spaziergänger und auch wir Zwergschwanbeobachter konnten auf den noch vorhandenen Wegen nah an sie herankommen, ohne dass sie sich gestört fühlten. Sonst reicht oft schon ein Spaziergänger (mit Hund), um sie zum Auffliegen zu treiben.
Mit 53 interessierten Teilnehmern fuhren wir vom Kreishaus in Meppen nach Hilter bei Haren. Vor Ort waren die Überschwemmungen schon beeindruckend. Mit Sicherheit für die Menschen beängstigend und bedrohlich, für die Schwäne und andere Wasservögel ein Paradies.
Nach dem wochenlangen Regen hatten wir das Glück beim ersten Sonnenschein seit langem, die Ferngläser und Spektive herausholen und die Tiere beobachten zu können. Bis uns zu kalt wurde und auch der mitgebrachte Kaffee und Tee nicht mehr warm hielt.
Mit dem Trompeten der Schwäne im Ohr ging es zurück zum Bus und zurück nach Meppen. Hoffentlich bis nächstes Jahr wieder!