Tolle Gewässerprojekte Teil 3: Renaturierung Gewässerabschnitt der Mittelradde

Eine neue Gewässeraue und ein naturnaher Bachverlauf wurden in Hüven an einem Gewässerabschnitt der Mittelradde geschaffen. Auf rund 5 ha ist hier wertvoller Auenlebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten entstanden.

Ein neues Bachbett wurde gegraben. Auf einer Länge von 400 m windet sich die Mittelradde wieder naturnah durch die Landschaft. Die Ufer wurden mit flachen und steilen Kanten abwechslungsreich gestaltet. Tote Bäume wurden zur Strukturanreicherung ins Bachbett gelegt. Dadurch entsteht mehr Dynamik im Wasser. Das Wasser staut sich vor dem Holz, sucht sich seinen Weg und fließt dann an anderer Stelle schneller weiter. Es entstehen Flachwasserzonen und Strömungen. Diese unterschiedlichen Bereiche werden von verschiedenen Wasserlebewesen genutzt und gebraucht.

Neben dem Bach wurde eine große Senke ausgebaggert. Diese wird, je nach Niederschlag und Wasserstand im Bach, regelmäßig überflutet und bildet ein großes Feuchtbiotop mit Schilf und Röhrichten. Solche temporär überfluteten Bereiche sind selten geworden aber unglaublich wichtig für z. B. die Limokolen unter den Wiesenvögeln, Amphibien, Insekten, Schnecken, und den Fischotter.

Der ganze Bereich, der zuvor Maisacker war, darf sich ab jetzt naturnah selbständig entwickeln. Im Laufe der Zeit werden immer mehr auentypische Hochstaudenfluren und Bäume und Sträucher wie Weiden und Erlen wachsen bis hin zu einem Bruchwald.

Der längere, gewundene Bachverlauf und die neue Bauchaue dienen auch dem Hochwasserschutz. Bei Starkregen kann sich das Wasser hier aufhalten und ausbreiten und richtet keinen Schaden an.