HOTSPOT-PROJEKT Neuer Lebensraum für Lurche und Libellen

Teiche, Tümpel, Pfützen, Weiher, wassergefüllte Löcher und Fahrspuren gab es früher überall in Dorf- und Hofnähe in unserer Landschaft. Manche waren vom Menschen gemacht, wie Mühl- und Fischteiche oder Wasch- und Löschteiche und auf den Weiden gab es Tränkekuhlen für das Vieh.

Andere waren durch die Natur entstanden, ungezähmte Flüsse überschwemmten regelmäßig die angrenzenden Wälder und Wiesen und ließen unzählige Tümpel zurück. Jede Mulde und Senke füllte sich nach starkem Regen mit Wasser und bildete einen Lebensraum auf Zeit.

Vorbei sind diese Zeiten. Die Landschaft ist heute „glattgebügelt“. Jeder Acker und jede Wiese eingeebnet und drainiert, um sie mit Maschinen besser bearbeiten zu können, jedes „nasse Loch“ verfüllt, um auch auf dem letzten Fleck noch anbauen zu können. Die Waldwege wurden geschottert und befestigt. Aus wirtschaftlicher Sicht nachvollziehbar aber auf „das Trockene gesetzt“ wurden dabei wortwörtlich die Amphibien und Libellen.

Teichmolche, Grasfrösche, Erdkröten, Prachtlibellen und viele mehr verloren ihren Lebensraum. 90 % aller Kleingewässer verschwanden in den letzten Jahrzehnten und mit ihnen die Kinderstuben unserer heimischen Tierarten. Die Larven von Libellen, vielen Insekten und von allen Amphibien entwickeln sich im Wasser. Auch Vögel und Säugetiere finden in und an Gewässerufern Nahrung, Schutz und Brutplätze.

Im Rahmen des Hotspotprojektes „Wege zur Vielfalt – Lebensadern auf Sand“, ein Projekt aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt, wurden in diesem Sommer zwei strukturreiche Kleingewässerlebensräume mit Flach- und Tiefwasserzonen, temporär trockenen Bereichen und vielen kleineren Teichen und Tümpeln von rund 3000m² und 3500m² Größe in den Gemeinden Salzbergen (Ortsteil Bexten) und Emsbüren (Ortsteil Ahlde) neu angelegt.