In Wesuwe gibt es seit vielen Jahrzehnten den Wörmer. Ein Teich, der bis in die 1960er Jahre ein Zuhause bot für Fische, Amphibien, Pflanzen und alle Arten von Wassertieren. Dann verschlammte er immer mehr! Renaturierungsmaßnahmen sollen dort nun wieder Leben ermöglichen!
Der Vorsitzende des FV Wesuwe Günther Eiken kann sich noch daran erinnern, das der Wörmer in seiner Kindheit klar war und er im Wasser die Fische beobachten konnte. Ihm und seinem FV ist es eine Herzensangelegenheit, den Wörmer wieder zu reaktivieren und als Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu retten.
Nach Flurbereinigungsverfahren in den 1950er-60er Jahren wurde ein Entwässerungsgraben der umgebenden landwirtschaftlichen Flächen durch den Wörmer geleitet. Das hatte die negative Folge, dass Erde von den Äckern über den Graben in den Wörmer floss und er verschlammte. In dem trüben, sauerstoffarmen Wasser-Sandgemisch ist nur wenig Leben möglich.
Auf Initiative des FV Wesuwe wurde nun die Entschlammung des Wörmers gestartet. 20.000 m³ Schlamm werden mithilfe eines Saugbaggers aus dem See entfernt. Das nasse Wasserschlammgemisch wird in ein extra dafür errichtetes Auffangbecken auf der benachbarten Fläche der Naturschutzstiftung gepumpt.
Wenn das Wasser aus dem Schlamm verdunstet und abgelaufen ist, wird die nun trockene Erde auf der Naturschutzfläche verteilt. Anschließend darf sich hier eigendynamisch ein Feuchtbiotop entwickeln, welches von einer Hochstaudenflur mit Röhrichten und Erlen- und Weidengebüschen geprägt ist.
Es ist ein Gemeinschaftsprojekt. Projektträger und Ideengeber war der FV Wesuwe. Fachliche Beratung erfolgte durch Jens Salva vom LFV Weser-Ems. Finanzielle Hilfe kam vom FV Wesuwe, der Naturschutzstiftung und des Landkreises Emsland, der Bingo Umweltstiftung und der Stadt Haren sowie der Stiftung Emsländischer Gewässerlandschaften.
Einen herben Rückschlag erlebte das Projekt kurz vor seiner Fertigstellung. Unbekannte hatten den Baustellenbagger kurzgeschlossen und damit den Damm vom Auffangbecken eingerissen. Die bereits aus dem Wörmer abgepumpten 20.000 m³ Schlamm, liefen zurück in den See. Fische und andere Tiere, die sich in dem wieder klaren Wasser eingefunden hatten, starben in der schlammigen Brühe an Sauerstoffmangel. Dass wäre absolut nicht nötig gewesen, nützt niemanden und hat Tierleben gekostet sowie einen hohen finanziellen Schaden verursacht. Die Kosten haben sich dadurch von rund 85.000 € auf 155.000 fast verdoppelt. Denn die Revitalisierung des Wörmers wurde durch die Sabotage nicht aufgegeben, sondern erneut durchgeführt!